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Absteigender Ast

Absteigender Ast

Liebe Fußballfreunde,

ein Mensch, der nicht mehr steigerungsfähig ist, sondern im Gegenteil in seinen Leistungen nachlässt, befindet sich auf dem absteigenden Ast. Doch derjenige, dem sich jetzt das Bild eines Menschen aufdrängt, der auf einer nach unten wippenden Astgabel sitzt, irrt: In dieser Redewendung ist der Ast eines Stammbaumes gemeint.

Der bildhafte Stammbaum so manches Fußballvereins zeigt mittlerweile einige Verästelungen auf, die auch Jahre beinhalten, in denen es gut oder auch manchmal weniger gut lief. In den weniger guten Jahren befanden sich diese Vereine in einer gewissen Abwärtsspirale. In dieser Saison könnte man dies vom 1. FC Köln behaupten. Transfersperre, fehlendes Spielglück und schlussendlich viel zu viele Unentschieden führten zu aktuellen Situation und Rang 17 in der Tabelle.

So wie es aussieht, ist der frühere Meister zu einer Fahrstuhlmannschaft verkommen. Allein 6 Abstiege in den letzten 25 Jahren stehen zu Buche. Der 7 wird höchstwahrscheinlich bald hinzukommen. Das Spiel in Augsburg war dabei nicht der berühmte Fingerzeig, der dem Kölner Anhang die Hoffnung gibt, dass sich die Lage grundsätzlich noch ändern kann. Und dies trotz Trainingslagers in milderen Gefilden. Viel zu wenig spielerisches Niveau, das den Gegner in wirkliche Bedrängnis gebracht hätte.

Ein Grund könnte die Tatsache sein, dass heute sehr viel auf die Athletik der Spieler Wert gelegt wird. So stellte vor kurzem ein ehemaliger Spieler fest: „Die Spieler sind athletischer geworden, sie trainieren ganz anders als früher. Wenn ich sehe, wie sich unsere Jungs heute warm machen, da wäre ich schon k.o. gewesen. Auf der anderen Seite können immer weniger Jungs wirklich technisch guten Fußball spielen. Das Niveau ist von Jahr zu Jahr gesunken“.

Blickt man auf die zweite Halbserie der Borussen, dann kann man festhalten, dass Dortmunds spielerisches Niveau dieses Jahr nur einmal ausreichend war. Die Rückrunde ist traditionell die stärker der Schwarz-Gelben, was auch an der Leistung in München zu sehen war. Stabil in der Abwehr und reaktionsschnell in den Umschaltmomenten. So konnte man den Münchnern in ihrer Heimspielstätte seit über 10 Jahren wieder eine Niederlage zufügen. Mit Athletik allein hätte das sicherlich nicht geklappt - vielleicht ein Fingerzeig für die Kölner am spielerischen Niveau vordringlicher zu arbeiten.

Schneller Umschaltmoment in München: Dortmund auf dem aufsteigenden Ast

Auf einem wirklich absteigenden Ast befand sich dieses Wochenende die ganze Tipprunde. Die Maximalausbeute lag bei 8 Punkten und mit 4 Punkten im Schnitt war wahrlich kein „Krieg zu gewinnen“. Das Vierumvirat an der Spitze fuhr mit jeweils 2 Punkten das wahrscheinlich schlechteste Ergebnis in unserer Tipphistorie ein - weniger geht kaum. Nicht das dies zum Trend wird. Nur JoschkaF hatte in einem Spiel zu mindestens den Jackpot geknackt, was ihm die o.g. schmale Maximalausbeute einbrachte. Um platztechnisch voranzukommen, müsste er aber wahrscheinlich wie alle anderen auch, an beidem arbeiten: Der Tippausdauer und der -technik!