Dänisches Dynamit
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Liebe Fußballfreunde,
nach zwei kurzen Pausen hier wieder eine kleine Tippanregung und -zusammenfassung. Dieses Mal wollen wir uns mit sprichwörtlichen Dynamit aus dem hohen Norden beschäftigen. Wie allgemein bekannt, debütierte diesen Spieltag Bo Henriksen als Trainer in der Bundesliga. Bemerkenswert ist dies auch deshalb, weil damit das erste Mal zwei Trainer aus Dänemark zur gleichen Zeit am Ruder sind. Sie sind nicht die ersten, die es in der Bundesliga wagen, denn es gab vor ihnen schon u.a. den berühmten Morton Olson und eine gewisse Zeit den nicht minder beliebten Bo Svensson. Aber niemals parallel!
Insgesamt spielen rund 16 Spieler aus dem Kongeriget Danmark aktuell in der Bundesliga. Nur Frankreich (ca. 30) und man höre und staune Österreich (ca. 18) stellen mehr Legionäre. Der berühmteste und wahrscheinlich erste war aber Allan Simonsson. Wer mit Fußball in den 70er-Jahren groß geworden ist, erinnert sich sicherlich an den schlitzohrigen Spieler, der Mönchengladbach 3-mal in Folge zur Meisterschaft schoss. Auf jeden Fall war er der erste Däne überhaupt, der mit dem Ballon d’Or als Europas Fußballer des Jahres ausgezeichnet wurde - im Jahr 1977!
Damit setzte er den Grundstein und viele durchaus erfolgreiche Spieler und eben nun auch Trainer sollten ihm folgen. Ein Höhepunkt für alle Dänen war aber sicherlich das Jahr 1992, als die eigene Nationalmannschaft zum Europameistertitel stürmte und das berühmte „Danish Dynamit“ geboren wurde. Vielleicht hatte Simonsson den Erfolg damals vorausgesehen. Schon 1986 prophezeite Simonsson den Tod des Fußballs voraus, falls man es nicht macht wie die Dänen.
Sein Kritikpunkt: die destruktive Spielweise der auf reinen Erfolg getrimmten Fußballnationen wie Deutschland, Italien oder Argentinien: „Nicht das Berechenbare begeistert die Leute am Fußball, sondern das Spontane und Emotionale. Dem Erfolg wird eine viel zu große Bedeutung beigemessen, so stirbt der Fußball langsam“. Und so stürmte 6 Jahre später mit viel Spontanität und Emotionen sein Nationalteam zum Titel.
32 Jahre später muss man nun abwarten, was dänische Trainer noch so alles reißen können im Land der robusten Verteidiger. Emotional konnte Bo Henriksen schon einmal seine Mainzer erreichen und einen Sieg zum Einstand einfahren. Nur eben auf Kosten seines dänischen Freundes und Kollegen Jess Thorup - des einen Freud ist des anderen Leid.
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Mit wahrscheinlich viel Spontanität und vermutlichen einigen Emotionen konnte dieses Mal die untere Hälfte überwiegend gut punkten. Von Platz 1-5 wurden insgesamt 43 Punkte eingeheimst. Von Platz 7-11 fast schon imposante 65, was ca. 1/3 mehr an Punkten ist. Allen voran profitierte davon Michael, gefolgt von Lars und JoschkaF. Für Michael war es sogar so gut, dass er nach langer Zeit den letzten Platz verlassen konnte. Auffällig, dass keiner in irgendeiner Art und Weise die Niederlage der Bayern einkalkuliert hatte - komisch oder!
Trotz dieser kollektiven Fehleinschätzung, so kann es weitergehen!