Des Trainers Analyst
Liebe Fußballfreunde,
jeder Trainer hat heute seinen Analysten, seinen Fußballanalysten. Auch bekannt als Spielanalyst oder Performance-Analyst. Der Analyst ist ein Experte, der Daten und Videos systematisch analysiert, um taktische Muster, individuelle Leistungen und Spielstrategien zu bewerten. Daten sind somit auch im Fußball „das neue Gold“. Oftmals ist es ein ehemaliger Spieler, der sich der Datenanalyse widmet und meist erkennbar am aufgestellten iPad vor sich auf der Trainerbank sitzt. Immer direkt neben seinem Chef. Man könnte ja über eine Kurzanalyse direkt im Spiel etwas verändern.
Heute ist das iPad schon eine Art Minimalstandard. Kein Trainerteam ohne das elektronische Kleingerät „at hand“. Vor- und Rückspulen per Druckknopf. In den Trainingszentren stehen oftmals sog. Videowalls und es gibt Technikräume zur Begutachtung von Spielszenen und -fehlern sowie zur erweiterten Datenanalyse. Ein Spieler ist eigentlich nichts anderes mehr als ein Datenlieferant. Brustbegurtet rennt er übers Feld und seine abgespulten Kilometer, sein max. Speed sowie seine Herzfrequenz werden gemessen. Wahrscheinlich ist diese am höchsten, wenn der Spieler ein Tor erzielt oder eine Rote Karte kassiert. Wer weiß!? Sollte das der Fall sein, erleben wir hier den Quasimodo-Effekt in voller Pracht!

Kaum Puls hatten dieses Wochenende die Spieler von Bremen und vor allem in der ersten Halbzeit die von Gladbach. Die Fohlen fingen sich doch glatt 5 Tore in einer Halbzeit ein, das kam schon mehr oder weniger einer Arbeitsverweigerung gleich. Feststellbar auch am Ballbesitz, der nur knapp 39 % betrug. Den Werderianern ging es in München kaum besser. Man erreichte am Ende 41 % Ballbesitz und die Bayern schossen daraus resultierend ganze 26 Mal aufs Tor. Konsequenterweise liegt auch die Laufleistung mit 4 km (Bremen) und 3 km (Gladbach) hinter dem jeweiligen Gegner. Hier haben die eingesetzten Spielanalysten sicherlich einiges zu tun in der Aufbereitung.
Erhöhte Herzfrequenz (HF) gab es hingegen umgekehrt für Frankfurt in der 2. Halbzeit und in Mainz in der 67. Spielminute, zumindest für einen Spieler. Aber der Reihe nach:
Gegenüber Halbzeit 1 schaltete nach dem 6:0 durch Robin Koch die Eintracht ein paar Gänge zurück und hier und da kehrte der Schlendrian ein. Am Ende kam doch noch ein wenig Hektik auf, denn man ließ sich noch 4 Tore einschenken, so dass der Sieg tortechnisch nur im normalen Rahmen ausfiel. Analysetechnisch dagegen bedeutet dies, dass der entsprechende Performance-Analyst einiges zu durchleuchten hat.
Andererseits war das Foul von Kochs Namensvetter Robin Zentner zu eindeutig und bedarf keiner weiteren Analyse. Die Rote Karte war berechtigt, nachdem er als letzter Mann seinen Gegner vor dem Strafraum von den Beinen geholt hatte. In der Sekunde aber kam es beim Torhüter bestimmt zu einer erhöhten Herzfrequenzaktivität.

Wie die Pulsmessung bei den Tippteilnehmern ausfällt, ist leider nicht nachvollziehbar bzw. -messbar und auch nicht nötig. Bei Tippergebnissen wie denen unserer Mitspieler von Platz 1 bis 5 sowie auf Platz 10 ist sicherlich ein entspannter Puls angesagt. Höchstens vor Freude geht die HF kurz bei dem einen oder anderen gelungenen Tipp nach oben. Bei allen anderen ist eher eine verstärkte Analysetätigkeit mit entsprechender Tieferlegung auf das Tippverhalten notwendig. Und wer gerne des „Trainers Analyst“ werden will, der kann sich beim VfL Wolfsburg befristet als „Sports Data Analyst“ bewerben - Frankfurts Sponsor hilft hier gerne:
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Viel Glück dabei!