Dropkick
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Liebe Fußballfreunde,
„per Dropkick“ oder „mit der Pieke“. Gängige Beschreibungen für außerordentliche Schusstechniken. Normalerweise spielt der gemeine Fußballer den Ball mit der Innenseite, dem Spann (falls notwendig hier die genaue Beschreibung: Oberseite des Fußes zwischen dem Ansatz des Schienbeins und den Zehen) oder dem Außenrist. Letzteres beherrschen nur wenige Fußballprofis. Wie jedes Kind weiß, war der Kaiser einer, der dieses Stilmittel perfekt interpretierte.
Im Fall eines Schusses mit der Pieke benutzt der Spieler die Spitze seines oftmals grell-farbigen Fußballtreters. Bei einem Dropkick hingegen springt der Ball vor dem Spieler auf. Diese Technik ist bekanntlich eine Schusstechnik, bei der der Ball unmittelbar nach dem Aufsetzen auf dem Boden (englisch: to drop) vorzugsweise mit dem Spann geschossen wird. Nicht immer einfach und der Schlag eines sog. Luftlochs ist hier oft nicht eine Seltenheit.
Apropos muss im Rugby der Rugbyball (tatsächlich Ball und nicht „Ei“), damit ein Schuss überhaupt gewertet werden kann, erst einmal auftippen, bevor er geschossen wird. Falls dies auch die Regel im Fußball wäre, dann wäre es vermutlich eine massive Einschränkung und würde es schwierig machen, überhaupt ein Tor zu erzielen. Denn kein Volleyschuss (die sog. Direktabnahme aus der Luft), kein Flachschuss, kein Freistoß oder gar Strafstoß wäre mehr möglich.
Aber egal, denn interessanterweise führte ein Dropkick in Augsburg zur Entscheidung im Spiel gegen Heidenheim. Humorlos nahm der Abwehrspieler Jeffrey Gouweleeuw bei einer Ecke den Ball per genannter Technik „auf bzw. an“ und schoß flach mitten ins Tor. Der Eckball viel dabei wie ein Stein vom Himmel direkt vor seine Nase. Damit war sinnbildlich der Drops gelutscht - in diesem Fall positiv für die Augsburger.
Eines der berühmtesten Dropkicktore schoss einst der Engländer Luke Shaw im Finale der Europameisterschaft 2021. Der damals 25-Jährige traf gegen Italien im Londoner Wembley-Stadion nach 117 Sekunden zur 1:0-Führung der Three Lions. Damit hält er nun den Rekord in gleich zwei Kategorien. Er erzielte damit das schnellste Tor aller Zeiten in einem EM-Finale und wahrscheinlich auch das schnellste Dropkicktor aller Zeiten (zumindest in einem EM-Finale).
Zum allgemeinen Verständnis und für alle Statistikfreaks: Der zuvor schnellste Treffer im Finale einer Fußball-Europameisterschaft war Chus Pereda am 21. Juni 1964 im Endspiel der Spanier gegen die Sowjetunion gelungen, der Spanier traf damals nach 317 Sekunden. Das schnellste Tor der EM-Geschichte hatte der Russe Dimitri Kiritschenko am 20. Juni 2004 beim 2:1 gegen Griechenland erzielt. Er war nach 67 Sekunden erfolgreich.
Im Fall von England hatte die aufgezeigte Geschwindigkeit schlussendlich leider nichts eingebracht. Während Spanien damals sogar Europameister wurde und Russland immerhin das Spiel gegen den späteren Europameister gewann, verloren die Inselkicker das Finale und warten noch heute auf ihren ersten Europameistertitel. Vielleicht wird es ja etwas diesen Sommer!
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Rekordhalter gab es im Tippspiel dieses Wochenende nicht gerade zu verzeichnen und der Drops scheint in dieser Runde auch noch lange nicht gelutscht zu sein. Denn das Feld wirkt sehr ausgeglichen. Kein Tipper blieb unter 10 Punkten. Nun gut, u.a. Siggi konnte die Marke nur um 2 Punkte überflügeln. Aber immerhin, mit dem letzten Spiel klappte dies noch. Der Rest wandelte mehr oder weniger im Gleichschritt voran. Somit gibt es von der Spitze keine Änderungen zu vermelden. Nur am Tabellenende gab es einige kleine Korrekturen. Ansatzweise rekordverdächtig war dabei, dass Michael zum elften Mal sich mit dem letzten Platz zufriedengeben musste. Da hilft wahrscheinlich nur per drag und drop nächsten Spieltag das Tabellenbild zu verändern!