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Erwartungshaltung

Erwartungshaltung

Liebe Fußballfreunde,

der erste Spieltag ist vorüber und so manche Erwartungshaltung wurde direkt enttäuscht.

Im Sport sind Ziele und damit verbundene Erwartungshaltungen sehr wichtig. Das gilt insbesondere auch für den Fußball. Denn an den Zielen orientieren sich die Spieler und wissen, worauf sie hinarbeiten. Immer mehr Trainer nehmen bei der Zielfestlegung auch die Meinungen und Wünsche der Spieler mit auf. Denn schließlich sind sie es, die die Leistung auf dem Platz bringen müssen. Aber um ein Ziel setzen zu können, brauchen wir Menschen Visionen. Denn ohne diese Wünsche oder Träume gäbe es keine Perspektive. Daher sollte der Coach auch immer eine Vision haben und aus dieser heraus das Jahresziel bestimmen. 

Übertragen auf den Saisonstart, was sind nun die Visionen der Bundesliga-Trainer in der Saison 2024/25? Und da hapert es oftmals bei den ach so medial präsenten Übungsleitern. Die Allgemeinplätze wie „es zählt nur das nächste Spiel“ oder „wir denken von Spieltag zu Spieltag und schauen nur auf uns“, sind zwar nicht falsch und helfen, ein wenig Druck aus dem Kessel zu nehmen. Aber sie sind eben nicht visionär und vor allem der Motivation der Spieler und Anhänger nicht förderlich.

Diese Saison ist beim Abstiegskandidaten aus der Saison 22/23 und jetzigem Vizemeister die Erwartungshaltung besonders groß. Mittlerweile über 100.000 Vereinsmitglieder (vielleicht auch einige Boxende Päpste?), regelmäßig ausverkauftes Stadion selbst bei Freundschaftsspielen und die teuersten Sommertransfers ever in der Vereinsgeschichte der Schwaben. Weniger als die Meisterschaft sollte eigentlich nicht drin sein! Immerhin liegt die Meisterschaftsprognose bei 11 % (der teilnehmenden VfB-Fans) und so mancher KickTipper sagt höchstwahrscheinlich sogar den VfB tatsächlich als diesen voraus. Durchaus mutig!?

Denn der Trainer, wie eben viele Kollegen, setzt nicht auf Visionen, sondern Pragmatismus. Sebastian Hoeneß baut vor und nennt als Saisonziel, das „er den VfB in der oberen Tabellenhälfte etablieren“ möchte. Ausgangspunkt der Überlegungen ist, dass vor der Saison „alles auf Null gestellt wird“ - wie langweilig und nicht unbedingt progressiv.

Und was passiert dann am ersten Spieltag? Der VfB hat entsprechend geliefert. Bis zum sehenswerten Führungstreffer von Ermedin Demirovic (aufgemerkt, Neuzugang vom FCA) war man noch sehr gut unterwegs. Danach riss der Faden und man trat zunehmend unkoordiniert auf. Folglich ging man buchstäblich in Baden baden. Und um dem noch eines draufzusetzen, alle/viele haben es irgendwie erwartet oder erwarten es:

Der VfB sollte schnellstmöglich wieder schwimmen lernen.

Gemach gemach, wird jetzt der ein oder andere sagen. Es ist erst der 1. Spieltag vorbei. Die Leistung im DFL-Supercup war ja entsprechend (vor allem aus Sicht vereinzelter übermotivierter und hochemotionalisierter VfB-Anhänger - siehe Chat-Verlauf). Aber eine erste Enttäuschung ist gegeben, nimmt man auch die Prognosen aller Tipper zur Hand. Keiner setzte auf Sieg Freiburg. Zugegebenermassen 2 oder 3 hatten eher ein Unentschieden im Sinn. Aber direkt ein Sieg? Folglich bleibt nur das Prinzip Hoffnung, denn am nächsten Spieltag kommt auch noch die Wundertüte Mainz 05. „Hoffentlich“ enttäuscht man da nicht direkt wieder vor der euphorisierten, erwartungsvollen Heimkulisse. Denn eine Erwartungshaltung kann man nur erfüllen oder eben enttäuschen!