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Fallsucht

Fallsucht

Liebe Fußballfreunde,

vor Jahren, genau vor 10, tadelte der damalige und heutige Manager von Mainz 05 seine Spieler. Zu oft seiner Meinung nach wollen diese im gegnerischen Strafraum „einen Elfmeter schinden “. „Die Fallsucht unserer Spieler nervt mich“, wurde Christian Heidel zitiert. Dies ließ aufhorchen! Normalerweise wird die Fallsucht gerne dem Gegner oder einzelnen Spielern der „sog. anderen Mannschaft“ unterstellt. Traf man vor ein paar Jahren auf PSG, dann gehörte es sogar zum guten Ton, einem gewissen Neymar da Silva Santos Júnior diese zu unterstellen. Seine 20-fache Rolle im Anschluss an den „Fall“ ist dabei fast schon ein Klassiker. Obwohl! Unser Kaiser Franz würde sich bei dieser Interpretation des Wortes „Klassiker“ wohl eher im Grabe umdrehen.

Ob Heidel dies nach dem aktuellen glücklichen Punktgewinn seiner Mannen auch wieder tun würde, steht, glaube ich außer Frage. Mainz konnte seinen Platz an der Sonne verteidigen, ohne der Zuhilfenahme einer Falleinlage und trotz dessen die prominente Konkurrenz (bis auf Freiburg) allesamt punkten konnte. Nach den letzten beiden Partien (eine deftige Niederlage in Dortmund und nun nur gerade noch ein Punkt gegen Kiel) wird es aber sicherlich eng für Mainz. Zumal die Hessen kein ganz leichtes Restprogramm vor der Brust haben. Sie müssen noch zu den Bayern und Frankfurt sowie Leverkusen schauen auch noch in der MEWA Arena vorbei. Sozusagen alles, was tabellarisch aktuell noch vor ihnen liegt, muss beackert werden.

Apropos Bayern. Wie kommt man nun auf den Begriff Fallsucht und die großen Bayern. Nicht zwingend automatisch. Die Münchner konnten und wahrscheinlich wollten sich einen Neymar ja nie leisten. Ein Arjen Robben hatte schon das ein oder andere Mal diesen Hang zum Abheben (wer sich erinnert: „And the Oscar goes to“ aus dem Mai 2022). Aber sonst sind jetzt die Stürmer des Dauermeisters nicht gerade an Fallsucht „erkrankt“. Bis auf Harry Kane neulich im Bayern-Derby zu Augsburg. Er fiel doch auffällig theatralisch in der 83. Spielminute und wollte danach vor lauter Lamentieren gar nicht wieder wirklich aufstehen. Ein Bild mit Geschmäckle für jeden Schwaben, vor allem die aus Bayern. Keine 20 Rollen, kein lauter Aufschrei beim Fall, aber fast schon minutenlang nach einem Fallsuchtsanfall einen Elfmeter einzufordern entspricht nicht der Etikette eines stolzen britischen Gentleman. Das kann er besser!

Harry Kahn kurz vor dem Fall

Viel besser machte es dieses Wochenende FrankG und ertippte ganz nebenbei eine Wachablösung. Ganze 11 Punkte mehr als der bisherige Leader JoschkaF erbrachtem ihm die gesamtheitliche Führung mit 4 Punkten Vorsprung. Siggi dagegen erwischte in letzter Zeit eine gewisse Fallsucht. Mit ordentlichen 7 Punkten musste er trotzdem 2 Plätze abgeben. Das ist noch nicht der tiefe Fall, aber die letzten zwei Spieltage sind schon ein kleiner Trend. Das kann er bestimmt besser – einfach vornehmen für den nächsten Spieltag!