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Gipfeltreffen

Gipfeltreffen

Liebe Fußballfreunde, 

treffen sich zwei Bergsteiger am Gipfel. Sagt der eine “Grüß Gott". Daraufhin der andere: "Sind wir schon so hoch?“. Oder fast noch besser…treffen sich zwei Bergsteiger. Einer kommt von oben, der andere klettert hoch. Sagt der runterkommende: „Grüß Gott!“. Daraufhin der andere: „Na soweit wollte ich gar nicht hochsteigen…“. Okay, eher beides aus der Kategorie Sparwitz. Grundsätzlich versteht man aber vorrangig als Gipfeltreffen (auch Gipfelkonferenz oder kurz „Gipfel“) eine Konferenz führender Politiker. So wie dieses Wochenende in London - ein Gipfeltreffen zur Unterstützung der Ukraine.

Auch in der Bundesliga spricht man gerne von einem Gipfeltreffen. Im Spiel Frankfurt gegen Leverkusen war dies tabellarisch gesehen auch der Fall. Der aktuelle Tabellendritte empfing die Nr. 2.. Die Geschichte des Spiels hingegen ist schnell erzählt. Bayer sagte kurz himmelsstürmersich „Grüß Gott“ und entschied das Spiel durch drei ansehnliche Tore schon zur Pause. Folglich gilt für Frankfurt ein wenig auch der Ansatz: „so weit hoch wollten wir doch gar nicht steigen“. Denn Dritter in der Tabelle schürt eine gewisse Erwartungshaltung und dann vom „Nachbarn“ 4 Tore eingeschenkt zu bekommen, zeugt doch noch von einigem Entwicklungsbedarf.

Das andere sog. Gipfeltreffen fand schon am Freitagabend unter Flutlichteinfluss in Bad Cannstatt statt. Tabellarisch nicht unbedingt ein Vergleich, der diese Bezeichnung verdient hätte, aber eben der altbekannte und damit schon fast traditionelle Südgipfel. Hier traf man sich geografisch zwar eher im Tal nah am Fluss, in Halbzeit 1 aber zu mindestens spielerisch auf gleichem gehobenen Bundesliganiveau. Grundsätzlich fehlte den Schwaben an diesem Abend ein wenig die Cleverness. Ihre Seilschaften funktionierten nicht immer und waren eher ab und an locker geknüpft. So konnte die erfahrene Bergführermannschaft aus Bayern dreimal locker die beste Route zum Tor und damit Gipfel wählen. Ohne großen Aufwand!

In der 34. Spielminute des Süd-Gipfels war die Welt noch in Ordnung - für alle Anhänger des VfB Stuttgart.

Am Mittwoch steht dann das wohl wichtigste und richtigste Gipfeltreffen an. Rein tabellarisch, rein saisonal, rein spielerisch. Die bereits erwähnten Mannschaften aus München und Leverkusen duellieren sich in der Champions League um den Einzug ins Viertelfinale. Wobei die Favoritenrolle wohl eher bei Bayer als bei Bayern liegt. Auch weil die letzten Spiele immer an den Verein vom Rhein gingen. Punkte- oder wenn nicht immerhin spieltechnisch. 

Ob man aber im Rheinland wirklich den Begriff Gipfel kennt und weiß, wie ein solcher zu besteigen ist, das ist eine gute, wenn nicht sogar andere Frage. Der höchste Berg in NRW ist der Langenberg mit 843 Meter ü. N.N.. Auf dem Gipfel, so die Legende, begrüßt man sich eher mit „Guten Tag“. Recht gegensätzlich zum bajuwarisch angehaucht „Grüß Gott“. Denn nördlich des Weißwurstäquators ist dies eher eine unübliche Grußformel. 

Daher wird es spannend, wer vom Champions League Fußballgipfel schlussendlich mit welcher Redewendung sein Grußwort senden kann.

Ohne Grußwort, aber mit dem Ausruf „Ätsch bätsch“ könnte Jonas die Freude über die Verteidigung des Gipfels aller Gefühle, dem Tippgipfel, gefeiert haben. Immerhin 8 Punkte und weiterhin 8 Punkte Vorsprung auf Platz 2. Wenn das mal nicht symbolisch ist. Ein Gipfeltreffen ganz anderer Art gab es zwischen Raphaello und Lars. Da beide oberhalb des berühmten Äquators beheimatet sind, werden sie wohl schmallippig auf Hochdeutsch sich gegenseitig zu ihren herausragenden 4 Punkten gratuliert haben. Um den Tippgipfel wie in den Vorjahren wieder besteigen zu können, fehlt aktuell die Tippfortune - vielleicht finden sie ja beim nächsten Mal wieder die richtige Route!