Glückstreffer
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Liebe Fußballfreunde,
als Zufall gelten im Fußball solche Spielsituationen, die in der Entstehung und in der Konsequenz nicht planbar und somit auch nur schwer trainierbar sind. Dazu zählen abgefälschte Schüsse, Bälle, die vom Pfosten zum Torschützen abprallen oder Tore, die unabsichtlich von einem Abwehrspieler vorbereitet werden. Wie groß der Einfluss derartiger Zufallsereignisse ist, haben vor Jahren Forscher des Instituts für Trainingswissenschaft und Sportinformatik der Deutschen Sporthochschule Köln untersucht. Dabei wurden dafür insgesamt 7263 Tore analysiert, die in der englischen Premier League in den Saisons 2012/13 bis 2018/19 gefallen waren.
Das Ergebnis: Bei nahezu jedem zweiten Tor (46 Prozent) konnten die Wissenschaftler einen Zufallseinfluss feststellen. Zudem ist der Anteil an Zufallstoren bei schwächeren Mannschaften sowie bei einem unentschiedenen Zwischenstand stärker ausgeprägt und hängt von der genauen Spielsituation ab - etwa bei einem offenen Spiel, Freistoß, Ecke oder Elfmeter.
Und genau solch eher zufällige und vor allem auch späten Glückstreffer gelangen dem 1. FC Köln in den letzten Spielminuten gegen Bochum. Der eingefleischte FC-Fan wird das sicherlich anders sehen, aber eine Ecke und eine Flanke aus dem Halbfeld, die genau auf den Kopf des jeweiligen Stürmers plumpsen, ist schon mit einer gehörigen Portion Zufall verbunden. Glückliche Kölner hielten somit den Anschluss an den möglichen Relegationsplatz und brachten den VFL Bochum wieder in größere Abstiegssorgen.
Weniger nach Glückstreffern sah das aus, was Heidenheim in der zweiten Halbzeit produzierte. Mit gezielten Kontern zogen die nie aufsteckenden Ost-Älbler den großen Bayern den Stecker. Die Flanken oder Steckpässe aus vollem Lauf sahen präzise herausgespielt und gekonnt vollendet aus. Bayern mit seinem eigentlich schon „ausrangierten“ Innenverteidigerpärchen Kim Min-jae und Dayot Upamecano war fast schon zu bemitleiden. Man könnte hier nun die Frage stellen, ob der Trainer das Glück herausfordern und mit einem gewissen Vabanquespiel dem Zufall mehr Raum einräumen wollte. Anders kann man solch ohne Not erzwungenen Umstellungen nicht erklären – oder doch, halt, er wollte sein Stammpersonal für die Champions League schonen. So ein Pech aber auch!
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Einige Glückstreffer konnten diese Runde wieder einmal Michael sowie auch FrankG und F7K landen. Wer glaubt, dass im Tippspiel immer alles nach Plan erfolgt, der dürfte auf dem Holzweg sein. Statistisch, wie oben bewiesen, ist wahrscheinlich Ähnliches über ihre Tippglücksmomente zu behaupten - 50% der erzielten Punkte sind reiner Zufall. Platztechnisch brachte dies aber keinem der Herren eine Änderung ein. Hier glänzten eher Raphaello und auch Siggi. Immerhin jeweils einen Rang gutgemacht. Reine Glückssache oder doch mehr?