Kellerbeben
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Liebe Fußballfreunde,
der Keller lebt, der Keller bebt. Das letzte Kellerbeben hatten wir beim etwas unfreiwilligen Abgang des ehemaligen DFB-Präsidenten Fritz Keller im Mai 2021. Zwei Jahre später haben wir wieder eines, wenn nicht gar mehrere in der Bundesliga. Außer Hertha verlor keine Mannschaft dieses Wochenende im Abstiegskampf. Mit Stuttgart und Schalke machten zwei Mannschaften sogar erheblich Boden gut. Erstmals seit Urzeiten verließ der VfB einen Abstiegsrang. Zwischen Platz 13 und Platz 17 liegen damit gerade einmal 4 Punkte, die man in kommenden oftmals direkten Duellen sogar noch reduzieren und damit aufholen kann. Das Abstiegsgespenst geistert somit wieder in 6 Stadien durch die Kabinengänge im Stadionkeller. Der Keller, er ist aufgewacht, er lebt und er bebt.
Ein anderer Keller „lebt“ ggf. nicht mehr lange, da er gerade gewaltig angezählt wird. Die im Untergrund agierende Schiedsrichterüberwachung, genannt VAR, hat nach Ansicht vieler, hier mitunter aktuell aller Borussia-Dortmund-Anhänger, ihre Daseinsberechtigung verspielt. Gemäß der verlautbaren gelbschwarzen Unmutsäußerungen wurden zwei Fehlentscheidungen des Schiedsrichters nicht richtig analysiert noch korrigiert. Die eine Szene war ein Foul an Emre Can 12 Sekunden vor dem 1:0 für Bochum. Die andere ein angeblich nicht gegebener Elfmeter. Wäre alles nach dem Dortmunder Dafürhalten entschieden worden, dann hätten sie 2:0 gewonnen und würde noch die Tabelle anführen. So mussten sie den Bayern, die genau ihr Wunschergebnis einfuhren, wieder einmal den Vortritt lassen.
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Auch in unserer Tipptabelle kam es ebenso zu einigen Platzwechseln. Zualleroberst musste der amtierende Tabellenführende seine Führung an den Zweitplatzierten wieder abgeben. Dabei ist aber nicht bekannt, ob Lars den TP-Keller (TPK: Tippprüfkeller) angerufen hat. Es scheint tipptechnisch alles mit rechten Dingen zugegangen zu sein und das Tippergebnis ist so mager wie es nun mal ist. Schnäppchen wiederum nutzte die Gunst der Stunde und versuchte aufzuholen, was er die letzten Wochen vertippelt hatte. Zwei Plätze nach oben. Im Keller hingegen ist Jonas trotz mehrerer Tipptagessiege drauf und dran Michael die Tipplaterne streitig zu machen. Er rutschte tipptechnisch nicht nur aus, sondern auch ab. Wahrscheinlich möchte er mit seinen Söhnen das Fundament der Tipptabelle neu verlegen.
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Bleibt noch ein Rat an Hertha BSC, für den / die kommenden Spieltag/e. Jens Keller, seines Zeichens Fußballlehrer, lehrte schon in Stuttgart, Schalke sowie bei Union Berlin. In Köpenick war er durchaus erfolgreich mit einem Punkteschnitt von 1,76. Oder auf Schalke. Der besagte geborene Stuttgarter konnte im Ruhrgebiet eine Zeit lang sehr gut überzeugen. In der Rückrunde 2013/14 holte er mit dem Verein 36 Punkte und spielte damit die beste Rückserie in der Bundesliga-Geschichte der Königsblauen! Vielleicht hätten die West-Berliner bar ihrer prekären Lage lieber einen Trainer mit entsprechendem Namen holen sollen. Denn Hertha hat zwar 6 Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz, aber fast nur noch direkte Kellerduelle vor der Brust.
Denn nächste Woche kommt zwar der ungeschlagene VfB-Hoeneß vorbei, aber einer muss denen ja ein Bein stellen irgendwann. Dann geht es nach Köln zum wankelmütigen FC und am vorletzten Spieltag gastieren die gerade überaus glücklichen Bochumer im Olympia Stadion. Wer hätte gedacht, das sie Dortmund einen Punkt abluchsen (s.o). Mehr Kellerduell geht kaum. Zugegebenermaßen, am letzten Spieltag muss man nach Wolfsburg. Das zählt jetzt weniger als ein Duell im schattigen Untergrund. Aber zu Hause im zugigen Oval jeweils dem Konkurrenten die Punkte streitig machen, das könnte noch klappen. Mit einem der Keller heißt wären höchstwahrscheinlich die Aussichten noch besser. So rein hypothetisch zumindest.
Daher hoffen wir auf ein weiteres Beben im Keller mit überraschenden Punkteverteilungen und hoffentlich viel Spannung.