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Runde Ecke - Ausgabe #104

Die Kunst des Elfmeterschießens - Lesezeit 2 Min 30 Sec.

Liebe WM-Tipper,

das Viertelfinale bei der ersten Winter-WM ist vorbei und wieder einmal war die Kunst des Elfmeterschießens entscheidend. Dabei kann man Elfmeterschießen wahrscheinlich nicht trainieren. Wenn ein Spiel vom Punkt aus entschieden wird, dann kann nur noch der Glücklichere gewinnen. Ein Gemeinplatz, den jeder Fußballkonsument immer wieder zu hören bekommt. Das Problem beim Elfmeter ist schließlich nicht die Technik. Ball hinlegen, anlaufen, schießen. Das können Kicker in der Landesliga ebenso, wenn vielleicht auch weniger fest und präzise. Stressbewältigung ist das eigentliche Problem: Ein Ball, ein Tor und auf der Linie der Torwart. Zigtausende im Stadion gucken zu, aber der Schütze ist trotzdem ganz allein. Zwischen „Depp der Nation“ und „Held für die Ewigkeit“ liegt ein einziger Schuss.

Lionel Messi konnte gleich bei zwei Elfmetern durchaus unterschiedliche Techniken präsentieren. Einmal mit Wucht ins Toreck, das andere Mal fast schon sachte mehr in die Mitte des Tores. Harry Kane dagegen geht immer volles Risiko. Bei ihm dominiert die Wucht. Bei seinem beiden Elfmetern gegen Frankreich saß der erste präzise im Toreck. Der zweite dagegen, nicht angetäuscht, nicht angetrippelt wie bei Robert Lewandowski oder Neymar da Silva Santos Júnior, ging für ihn (Kane bedeutet im Englischen „als Pachtgeld gegebener Erntebetrag“) leider daneben, da er die Ernte wahrscheinlich mit Gewalt einfahren wollte. Man sah ihm die Anspannung an. Ganz allein am Elfmeterpunkt. Und leider kann man diesen mentalen Druck, so predigt es der Volksmund und so predigen es auch die großen Trainer, im Training schlichtweg nicht simulieren. Und so wird die ewig gleiche Geschichte fortgeschrieben. Zum wiederholten Male scheiterte England vom Punkt, wenn auch dieses Mal nicht in einem Elfmeterschießen.


FrankG dagegen zeigte sich relativ nervenstark. Als ob er das Tippausschiessen trainiert oder zu mindestens Drucksituationen simuliert hätte. Immerhin 6 Punkte konnte er einfahren. Nach 8 Spielrunden bleibt er SirPatric damit dicht auf den Fersen. Nur drei Punkte trennen die beiden Titelanwärter bei noch vier Spielen „to-go“. Und beide haben auch noch den Weltmeisterbonustipp im Köcher. Die jeweils aufgegebenen Teams sind noch im Rennen. Das kann man von Schnäppchen nicht mehr unbedingt sagen. Kein Bonustipp mehr offen und in dieser Runde ganze 2 Punkten aus 4 Spielen. Das klingt ein wenig nach dem England-Syndrom. Mehr als einmal Platz 5 war heuer nicht drin?!


Viel Spaß beim Weitertippen!!!!!

Gary Linneker würde jetzt sagen: “Football is a simple game. Twenty-two men chase a ball for 90 minutes, and in the end the English always lose because they don't sink their penalties”.