Runde Ecke - Ausgabe #19
Liebe Fußballpopstars,
Zlatan I. ist mittlerweile 39 Jahre und immer noch fit, so wie es scheint. 4 Tore in 2 Ligaspielen. Passend dazu seine Aussage: „Ich bin ein kompletterer Spieler als noch vor zehn Jahren. Hätte ich heute das Fitnesslevel von damals, würde mich niemand stoppen. Allerdings: Sie können mich aber auch so nicht stoppen!". Dies ist nur einer seiner berühmten und berüchtigten Sprüche. Googelt man nach kernigen Aussagen von ihm, findet man ganze Webseiten, die sich mit ihm und seiner „Ausstrahlung“ beschäftigen.
Ein Star (von englisch star, „Stern“) ist eine prominente Persönlichkeit mit überragenden Leistungen auf einem bestimmten Gebiet und einer herausgehobenen medialen Präsenz. Erforderlich ist auch ein öffentliches Interesse, durch das der Star und seine Leistung zum interessierten Publikum transportiert werden. Eine große Bekanntheit in der Öffentlichkeit wiederum kann die Akzeptanz eines Stars beim Publikum derart erhöhen, dass dieses eine Fanbeziehung aufbaut.
Sucht man nach den ersten deutschen Fußballpopstars, dann landet man u.a. bei Erwin und Helmut Kremers, die 1972 sogar in der ZDF-Hitparade gelandet sind. „Das Mädchen meiner Träume“ brachte sie bei Dieter Thomas Heck sogar auf Platz drei. Natürlich darf man auch Petar Radenkovic nicht vergessen, den Kultkeeper von 1860. Der kickte noch vor den beiden Kremers und war immer gut für einen flotten Spruch.
Es ist schwierig zu sagen, wann genau aus einem Fußballer ein Idol der Popkultur, wann aus einem gut angezogenen Spieler eine Stil-Ikone wird. Aber wirklich die erste Ikone am dt. Fußballhimmel war ein gewisser Günther Netzer. Aus der Tiefe des Raumes kommend mit wehendem Haar. Selbsteinwechsler, Nachtclubbesitzer und Jaguar-Fahrer. Hölzerner Charismatiker, der auch recht trinkfest gewesen sein soll. Also ein echter Star mit herausragender medialer Präsenz in den 70ern.
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Bildband "Football Styler": Best, Netzer und andere Fußball-Popstars - DER SPIEGEL - Geschichte
Sie glänzten nicht nur auf dem Platz: Immer wieder in der Fußballgeschichte sind Spieler wie George Best, Günter Netzer und David Beckham zu Popstars avanciert. Für manche barg die schillernde Welt jedoch ein tragisches Ende.
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Starpotential
Heute wird es schwieriger echte Popstars im deutschen Fußball zu finden. International hat man da es einfacher. Ein echter Popstar, zu dem man eine Fanbeziehung aufbaut, ist höchstens Robert Lewandowski. Laut #socialstats ist er mit über 25 Millionen Followern der absolute Star der Bundesliga. Und wer weiß, vielleicht wird er ja nächstes Jahr Weltfußballer. Auf jeden Fall hat er dieses Wochenende wie Zlatan wieder 2 Tore gemacht, aber auch einen wunderschönen Assist geleistet. Im Übrigen ein Tor mehr als Marco Reus, der ihm bei #socialstats mit knapp 24 Mill. Followern „folgt“.
Unser „Star“ heißt aktuell Jochen, genannt Jonas oder Joschka. Er konnte Platz 1 mit einem Punkt Vorsprung verteidigen. Seine Kontaktfolloweranzahl bei LinkedIn hält sich dagegen in Grenzen. Ganze 39, wobei die Hälfte irgendwie noch „alte Verwalternasen“ sind (frei nach Schnäppchen). Aber er ist unser Leader im Tableau – das ist schon herausragend. Chrissi folgt ihm in beiden Kategorien. Platz 2 im Tableau und ganze 16 Kontakte in LinkedIn. Sieger dieser Runde ist, so gar nicht außergewöhnlich, Martin mit sattelfesten 14 Punkten. Das bedeutet ganze 3 Plätze nach oben. In LinkedIn schlägt er sich im Übrigen auch besser als das Führungsduo. Er hat die 500+-Marke auf seinem Profil – das hat Popstarpotential. Grundsätzlich ist ihm auf jeden Fall Kultstatus sicher – der Antifußballtipper räumt das Feld von hinten auf. Um mit ihm mithalten zu können, müssen Jonas & Chrissi noch einiges tun – unter anderem um annährend Popstarstatus zu erreichen.
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Der Star ist die Mannschaft
Dieses alte Sprichwort sieht man auch bei den sog. Popstarqualitäten. Nicht der einzelne, sondern vor allem der Verein und seine Mannschaft(en) zählen. Betrachtet man die Follower-Zahlen für die Vereine, dann liegen zwischen Lewandowski und seinem Verein satte 44 Millionen „Folger“. Bayern München bringt es auf über 69 Millionen. Dies würde bedeuten, dass rein statistisch 83% aller Deutschen den Bayern folgen. Ihr könnt es ruhig zugeben, wenn ihr da dabei seit!
Eben dieser Verein mit seiner 1. Mannschaft empfängt am Wochenende die Adler aus Frankfurt. Fanbeziehungstechnisch ist die Eintracht durchaus zu beachten (immerhin 1,5 Mio. Follower). Nach dem mageren Unentschieden gegen Köln, könnte man dies aber auch anders sehen. Eben diese Kölner (die „Diva vom Rhein“) empfangen die jungen Wilden vom Neckar. Die Brustring-Gang, die immer noch in einem einzigartigen Trikot auflaufen, hat mit Platz 5 aktuell einen Lauf und ist leistungstechnisch wahrscheinlich noch nicht auf Ihrem Höhepunkt. Bleibt noch das ewige Revierderby. Dortmund empfängt Schalke. 26 Mio. gegen 4 Mio. (Follower). Gelb gegen Blau. Es wird dieses Mal, trotz oder gerade auch wegen fehlender Fans, ein einseitiges Spiel. Dazu bedarf es keiner prophetischen Kräfte.
Schlussendlich bleibt nur eines festzuhalten. Egal wieviel Follower man aufweisen kann. Wirkliche Popstarqualitäten im Fußball hatte bisher nur ein beidfüßiger irischer Fußballer. Selbst zu seiner Beisetzung am 3. Dezember 2005 kamen etwa 100.000 Menschen, was das Begräbnis zu einer der größten Zeremonien dieser Art in der Geschichte Großbritanniens machte.
Ein intensives und trinkfestes Wochenende wünscht euch ein
Fan von Fußball-Beatle George
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