Runde Ecke - Ausgabe #77
Frischluft? Freiheit! Fahrrad! Fußball?
Liebe Fußballradler,
Saisonauftakt für die Rennradfahrer. Erste Rundfahrten finden statt und die Fahrradprofis quälen sich über Kopfsteinpflaster oder durch anhaltenden Regen. Oberflächlich betrachtet gibt es zwischen den beiden Sportarten „Radfahren“ und „Fußball“ kaum Gemeinsamkeiten. Es scheint doch zu viele Unterschiede zu geben. Allerdings ist bei beiden Sportarten sowohl Taktik als auch Mannschaftsdenken wichtig. Auch wenn die einen ein (oftmals sehr gut ausgestattetes) Fahrrad und die anderen einen einfachen Ball als Sportgerät nutzen. Können Radfahrer und Fußballer voneinander lernen?
Immerhin ist Radfahren sehr gut für das Training von Ausdauer geeignet. Auch der heutige Fußballer ist ständig in Bewegung und muss daher fit sein, um schnell reagieren zu können. In den 90 Minuten Spielzeit laufen Fußballer ca. 10 KM. Dafür benötigt man eine gute Ausdauer, die unter anderem durch Radfahren verbessert werden kann. Eine sehr gute Alternative z. B. zum Lauftraining. Ebenso wird die Ober- und Unterschenkelmuskulatur gestärkt sowie die Brust- und Armmuskeln. Gerade im „Zweikampf“ gibt es oft starke Gegenspieler, bei denen es von Vorteil ist, einen durchtrainierten Körper zu haben.
Diese Möglichkeit entdeckte auch Manuel Neuer für sich. Als wichtiger Ausgleichssport einerseits, andererseits als kostbare Möglichkeit, während aufregender Radtouren den immensen Leistungs- und Erwartungsdruck, mit dem sich ein Sportstar, wie er konfrontiert sieht, besser schultern und obendrein Stress abbauen zu können. Seinem Verletzungspech im Jahr 2017 verdankt er gewissermaßen sein heutiges Radfahrglück: Auf Anraten seiner behandelnden Ärzte schwang sich der 109-fache Nationalspieler nach seiner Genesung regelmäßig aufs Rad und bricht heute von seinem Wohnsitz am bayerischen Tegernsee regelmäßig zu hinsichtlich Länge und Höhenmeterprofil gern ambitionierten Rennradtouren in die umliegenden Berge auf.
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Spieltags-Zieleinlauf mit Aufreger(n)
Ausgleichend musste Manuel Neuer auch am Wochenende im Breisgau wirken. Der angebliche Aufreger des Spieltages fand im neuen Europa-Park-Stadion statt. Waren doch tatsächlich für 16 Sekunden 11 Feldspieler und ein bekennender Fahrradtorwart auf dem Platz. Zusammengezählt also 12 Spieler, was laut Statuten einer zu viel ist. Da musste der Bayern-Goalie doch glatt zur Seitenlinie schreiten und die Gegenseite beschwichtigen.
Aus meiner Sicht viel aufregender waren aber die Siege von Leipzig und Augsburg. Im Fall von Leipzig auch verbunden mit der Feststellung zu welchem Zeitpunkt und an welchem Ort. Nämlich im just zum ersten Mal nach der Pandemie wieder ausverkauften Signal Iduna Park in Dortmund. Und das auch noch in durchaus prägnanter Art und Weise sowie Höhe. Dortmund ist einfach nicht mehr Dortmund!
Im Fall von Augsburg eher das wie und auch mit welchen Körperteilen die Tore vielen. Wolfsburg mit Kruse, Schlager und Arnold im Mittelfeld so konsequent auszuknocken, ist in der Phase der Saison schon eine Erwähnung wert. Kommt dann neben zwei sehenswerten Karacho-Treffern noch ein artistisches Tor, welches mit der Nase erzielt wurde, hinzu, dann macht es die Geschichte noch runder.
Aktuell nicht rund läuft es für unseren bekennenden Fußball- und Fahrradfan Chrissi auf dem Rennrad. Im April sitzt die Radkondition noch nicht und jeder Kilometer schmerzt. Dagegen ist die Tippkondition noch auf einem annehmbaren Level und steht somit diametral zur Fahrradperformance. Denn mit 15 Punkten konnte er seinen dritten Tippsieg in dieser Saison „ertippradeln“. Ähnlich erging es unserem MTB-Enthusiasten Markus. Ob die Kondition schon ausreicht, die Berge zu erklimmen, kann ich leider nicht beurteilen, aber den nächsten Schritt auf der Tippleiter, den konnte man am Wochenende nachvollziehen und hiermit bestätigen. Schnäppchen ist auf Platz 5 angekommen!
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29. Etappe
Auf der nächsten Etappe wird es bunt und voll. Voll im Sinne von ausverkauften Stadien. Bunt im Sinne von abwechslungsreichen Partien. Unter anderem empfangen die Stuttgarter zum Auftakt die wankelmütigen Dortmunder. Und wer erinnert sich nicht gerne an den Kantersieg vor 1,5 Jahren der Stuttgarter in Dortmund. Auch haben die Bayern noch eine Rechnung offen mit den aufmüpfigen Nachbarn aus Augsburg. Man erinnert sich an Thomas Müllers Ärger und „Nachlässigkeitsschelte“ in der WWK-Arena vergangenen Herbst. In Berlin versucht die Hertha die verkehrte Welt wenigstens in einem Spiel wieder geradezurücken. Ein Sieg gegen Union ist schon fast Pflicht, um überhaupt noch aus dem Keller zu kommen. Bleibt noch Köln gegen Mainz. Mehr Karneval geht nicht. Zwei gesicherte Teams können sozusagen mit viel Helau und Alaaf „janz jeck“ aufeinander losgehen.
Ein wenig „loco“ ist ja auch immer der gute Neymar. Was aber nicht jedem bekannt ist, ist, dass der brasilianische Superstar ein bekennender Fan des Radfahrens ist. Besonders während der Reha nach Verletzungen, die sich leider in den letzten Jahren gehäuft haben, spult er viele Kilometer auf dem Fahrrad ab.
Euch ein hoffentlich wieder wärmeres und fußballradelndes Wochenende
Euer mallorquinischer Fußballradler
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