3 min read

„Schwach wie Flasche leer“

„Schwach wie Flasche leer“

Liebe Fußballsympathisanten, 

ja, der heute 85-jährige Giovanni Trapattoni hat sich vor mehr als 25 Jahren in Deutschland mit seinen Aussagen zur Leistung seiner Mannschaft in gebrochenen Deutsch sehr viel Sympathie aufgebaut. Jeder „Fußballsympathisant“ kennt diese vier Worte wie auch die Dreiklänge: „Ich habe fertig“ oder „was erlauben Strunz“. Und irgendwie passt das Zitat immer wieder wie die Faust aufs Auge! Denn nach „Falsche voll“ folgt in Dortmund immer wieder ein „Flasche leer“. Zu unbeständig spielt die schwarz-gelbe Truppe aus dem Pott. Unter der Woche fast das perfekte Spiel in der CL und am Wochenende lässt man sich von Union abkochen, vor allem in der ersten Halbzeit.

Und jeder kennt die Aussage, dass die Offensive Spiele entscheidet, die Defensive aber die Meisterschaft gewinnt. Will man da hin, dann darf man nicht zögerlich in der Abwehr zu Werke gehen, sonst steht man da wie „Flasche leer“ und verpasst den Anschluss in der Liga. Aktuell sind selbst die Unioner vor Dortmund in der Tabelle. Das Schlimme dabei ist, gegenüber vergangener Saison hat sich trotz der teuren Einkäufe aus Stuttgart wieder nichts geändert. Man könnte fast vermuten, Dortmund kann nur noch Champions League.

Bei den Bayern ist es aktuell eher in beiden Ligen so lala. In der Königsklasse gab es unter der Woche eine seltsame Niederlage gegen Aston Villa. Manuel Neuer turnte wieder einmal weit vor dem Tor herum. Trotz dessen war es für den Trainer der Bayern keine schwache Leistung, sondern Schuld an der Niederlage war laut Süddeutscher Zeitung die Partei "Die Grünen", da sie im Moment sowieso für alles Negative verantwortlich ist. In der Liga konnte man immerhin Frankfurt, die ein tolles Spiel im Besiktas-Hexenkessel zu Istanbul hingelegt hatten, durch einen sog. Vergleich auf Distanz halten. Nach wilder Achterbahnfahrt stand am Ende ein 3:3 zu Buche. Frankfurt bleibt damit zweiter erster Verfolger der Bayern, wer hätte das gedacht. 

Im Übrigen hat das berühmte Zitat von Giovanni Eingang in mehrere Lieder deutscher Barden gefunden. Eher unbekannter Natur, aber immerhin. Und wahrscheinlich sind heute noch die „Clickrates“ des dreieinhalbminütigen Videos auf YouTube außergewöhnlich. Auch hat die Zeitung „Die Zeit“ selbst noch 2018 Sprachwissenschaftler interviewt, um mehr über die berühmte Rede zu erfahren. Der furchtbar enttäuschte Trapattoni wollte nicht mehr der Vater und damit Beschützer von „die Spieler“ sein. Wie lange Nuri Sahin dies noch sein wird, bleibt eine andere Frage. Immerhin kündigte er Analysen „unter Männern“ an.

Durchaus kurzweilig und statistisch interessant:

Giovanni Trapattoni: Die “Flasche leer” ist unsterblich
Genau vor 20 Jahren hielt der Bayern-Trainer Giovanni Trapattoni seine Wutrede. Sie beschäftigt Sprachforscher wie Wolfgang Schulze bis heute.

„Schwach wie Falsche leer“ war auch so manches Tippergebnis diesen Spieltag. Gut, wer dachte schon das Leverkusen gegen Kiel, Frankfurt gegen Bayern und Stuttgart gegen Hoffenheim unentschieden spielen oder eben Dortmund in Berlin verliert. Auch die Siege von Mainz oder gar Augsburg hatte kaum bis gar keiner auf dem Zettel. Man muss schon sagen, wer bei diesen Spielen richtig lag, konnte seine Flasche auffüllen und am Tabellenplatz schrauben. Gratulation u.a. an Michael! Immerhin 9 Punkte dank auch Union Berlin. So mancher ging gar fast leer aus und steuerte bis Sonntag mit gerade einmal 2 Punkten auf ein Debakel zu. Nur einer machte fast alles richtig und festigte seinen Platz an der Sonne. Was erlauben Siggi!