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Und wöchentlich grüßt das Murmeltier

Und wöchentlich grüßt das Murmeltier

Liebe Fußballfreunde,

vor jedem Wochenende das gleiche Zeremoniell. Auf gut Glück wird auf Ergebnis gewettet. Der ein oder andere nutzt dabei auch parallel Wettplattformen, um aus seiner anhaltenden wöchentlichen Tippfreude ein wenig Kapital zu schlagen. Ob Oddset, Interwetten, Tipico oder Bet365, alle bekannten Wettanbieter locken mit Einstiegsbudget und sog. Boosterwetten. Selbst in der Kicktipp-App kann man per direkten Link pro Spiel bei Oddset seine Wette platzieren. Und wie im realen Leben gewinnt man manchmal, aber verliert auch recht häufig. Was zu der Frage führt, was ist der Anreiz dahinter?

Im Grunde genommen ist es recht einfach. Ich nehme einen Betrag in die Hand, wette auf Sieg oder ein Unentschieden und basierend aus dem richtigen Spielergebnis hat sich das Geld vervielfacht, ohne großes Zutun. Wer auf Dortmund diese Woche als Sieger im CL-Halbfinale gesetzt hatte, bekam eine Quote von 5.25. Wer auf einen Sieg von Mainz im Bundesligaspiel gegen besagte Dortmunder gewettet hat, hat interessanterweise nur eine Quote von 1.93 erhalten. Die Wettanbieter antizipierten sozusagen eine vermutliche Dortmunder B-Elf und damit einen Leistungsunterschied.

Aber warum wetten bevorzugt Fußballprofis selber, haben gar eine Suchtspielproblematik? Italien wurde erst vergangenen Herbst wieder von einem Wettskandal „heimgesucht“. Auffällig dabei ist, dass überwiegend junge Kicker gerne zocken. Nun, dies hat diverse Gründe. Zum einen sind Sportwetten gesellschaftlich offenbar absolut akzeptiert. Allein in der Serie A haben von 20 Teams neun Teams einen Wettanbieter als Sponsor, drei weitere Teams gar ein Casino als dergleichen. Entsprechend ist das Thema bei den betroffenen Spielern omnipräsent.

Zum anderen kommt hinzu, dass die Profi-Fußballer vergleichsweise viel Freizeit vorfinden und womöglich eine Beschäftigung suchen. Dabei gehören die Stars oft zu der Alterskategorie, die am meisten Suchtbetroffene aufweist. Betroffen sind vermehrt Männer zwischen 18 und 30 Jahren. Fußballer gehören während ihrer Aktivzeit somit zu einer gefährdeten, vulnerablen Gruppe, die eher darauf tendieren, Sportwetten und andere Geldspiele zu machen.

Zum Glück hat aber der durchschnittlich arbeitende Bundesbürger nicht so viel Freizeit, speziell nach eigenem Empfinden. Was zu bezweifeln ist. Nichtsdestotrotz ist wahrscheinlich daher in vielen Fällen weniger von einer Sucht zu sprechen. Wer es trotzdem tut, aufgemerkt. Die letzten Spieltage einer Saison sind nicht einfach zu tippen. Denn die eine Mannschaft wächst über sich hinaus, da sie den letzten Strohhalm ergreifen will (siehe Köln). Die andere Mannschaft schaltet 5 Spieltage vor Schluss einfach ab (die Augsburger) und andere wiederum spielen mit ihren Uwe-Seeler-Traditionsmannschaften (siehe Dortmund). Wer kann da schon richtig antizipieren?

Bleibt daher festzuhalten, rein statistisch sind Fußballwetten auch nicht der gefühlte Gewinnbringer:

Müsste ich jetzt wetten, würde ich auf FrankG als Gewinner unserer Runde setzen. Trotz seines aktuell eher durchschnittlichen Ergebnisses. Soccergirl konnte ein wenig Boden gutmachen, da sie ganz ordentlich antizipierte, was in Köln und Freiburg auf dem Rasen so alles passieren würde. Fakt ist aber, sie hat immer noch einen Rückstand von 11 Punkten, den es aufzuholen gilt. Andersherum ist der Kampf um die goldene Zitrone fast noch spannender. Letzter des Klassements können noch 4 Tipper werden. Wobei Schnäppchen das Schicksal droht, einmal diese Saison jeden Platz im Tableau eingenommen zu haben. Es fehlt aktuell eben nur der Letzte. Absoluter Rekord! Wollen wir wetten, das es passiert?