Unentschieden
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Liebe Fußballfreunde,
ein Unterschieden hinterlässt einen tatsächlich irgendwie unentschieden. Was soll man davon halten? Sich freuen, einen Punkt ergattert zu haben oder eher betrübt aus der Wäsche schauen, da zwei Punkte verloren gegangen sind. Kommt natürlich auf den Spielverlauf an. Aber manchmal, da wäre ein Unentschieden tatsächlich zu mindestens zum Erhalt einer bestimmten Serie, in dem Fall einer Ungeschlagen-Serie, selbst schon ein großer Erfolg.
Denn es ist passiert, Leverkusen hat verloren. Das Team schaffte es nicht mehr, wie so oft, in der Nachspielzeit zu mindestens ein Unentschieden zu erreichen. Trotz 8-minütlicher Nachspielzeit. Und das alles auch noch zu Hause im eigenen Stadion. Ja, irgendwann reisst jede Serie, das ist das Gesetz einer Serie. Bis zur 80. Minute waren Leverkusen und Leipzig auf Unentschiedenkurs. Der Leipziger Stürmer Lois Openda hatte aber just in dieser Minute etwas dagegen und ließ alle Tipper „alt“ aussehen, denn einen Sieg für Leipzig hatte nur der wahre Leipzigfan auf dem Zettel. Und wer ist schon Leipzigfan?
Da gibt es schon mehr, die dem VfB „anhängen“. Aber auch hier, in dem Fall ein Unentschieden, hatte der geneigte VfB-Fan gegen Mainz etwas anderes im Sinn. Beim Ausfüllen des elektronischen Tippschein war es ein Sieg, den man erwartete. Und tatsächlich, Stuttgart gab den sicher geglaubten Sieg aus der Hand. Die Mannschaft überließ den Mainzern die altbekannte Lerverkusen-Rolle. Erst durfte der Gegner nach einer 2:0 Führung wieder herankommen, und am Ende übersah man im sog. Rückraum gleich drei Mainzer Spieler. Klar, dass einer davon die sich ergebende Chance eiskalt nutzte. Dieses Unentschieden fällt somit eher in die Kategorie „betrübt aus der Wäsche“ schauen.
Noch bedröppelter fühlten sich sicherlich die mitgereisten BVB-Fans. Die hochgehandelten Dortmunder brachten nicht viel zustande im hohen Norden und mussten sich in Bremen mit einem 0:0 begnügen. Nun, ein 0:0 ist ein Unentschieden dieser Art, wo man sich fragt, warum war ich dabei. Keine Tore, oftmals auch kaum Torchancen, ergo nichts zum Jubeln oder Ärgern. Ggf. viel Ballbesitz (in unserem Fall 64 % für Dortmund), was oft in sog. Ballgeschiebe endet. Gegen Ende sogar ein Platzverweis aufseiten des Gastes aus dem Ruhrpott, den die Bremer aber nicht zu nutzen wussten. Denn es fiel ihnen in Überzahl einfach nichts ein! Bei solch einem Unentschieden kann man nur unentschieden sein.
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Folgt man dem Tipptableau, dann kann man feststellen, dass auf ein Unentschieden in den jeweiligen Partien querbeet ca. 17-mal getippt wurde. Wirklich erfolgreich waren aber davon nur zwei Tipps. Statistisch gesehen ist das eine Erfolgsquote von, na wer glaubt es oder nicht, sage und schreibe 12 %. Tatsächlich kann ein Blick in die langfristigen Statistiken aber helfen. Seit Start der Bundesliga 1963 endete etwa jedes zehnte Spiel mit einem Unentschieden. Aber vor allem bei den exakten Ergebnissen, also der relevanten Kenngröße für jeden Tipper, ist ein 1:1 der häufigste Spielausgang. Wer also unentschieden ist, was er tippen soll, der sollte das 1:1 wählen. Dann ist er wenigstens alle 10 Spiele auf der richtigen Seite, trotz dessen er eigentlich sich nicht entscheiden kann.