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Unforced Errors - unbeabsichtigte Fehler

Unforced Errors - unbeabsichtigte Fehler
Ein unforced error oder auch kids mistake der mit einem Strafstoß geahndet hätte werden können

Liebe Fußballfreunde,

letzte Woche haben wir uns mit sog. Glückstreffern beschäftigt. Diese Woche, da die Spielereignisse es einfach hergeben, kommt sein „Bruder im Geiste“, der sog. „unforced error“ unter den Hammer. Im Tennis bedeutet ein unerzwungener Fehler, ein verpasster Schlag oder ein verlorener Punkt, der ausschließlich auf einen eigenen Fehler des Spielers zurückzuführen ist und nicht auf das Können oder den Einsatz des Gegners. Ein Fehler in einer Situation, in der der Spieler seine Leistung „voll beherrschen" sollte.

Im Fußball ist die Beschreibung wohl ähnlich. Hier ist es eher ein Tor oder die Verursachung eines Tores, der ausschließlich auf dem eigenen Missgeschick beruht. Und solche hatten wir en masse in den Spielgeschehnissen. Fangen wir in Augsburg an. Die zweite Halbzeit war noch nicht alt, da kam dem Unioner Diogo Leite die glorreiche Idee, den Ball vor dem eigenen Strafraum zum Gegner zu passen. Einfach so, ohne große Not. Er läutete damit den Untergang seiner Reihen ein, denn der Augsburger Stürmer mit dem Namen Philip Tietz ließ sich die Chance nicht entgehen.

Noch schlimmer war die Slapstickeinlage des Bochumers Kevin Schlotterbeck. Die Situation ist kaum zu beschreiben. Im Fallen versuchte der Abwehrspieler eine Art Jackie Chan Gedächtniseinlage und bugsierte den Ball in gefühlter Zeitlupengeschwindigkeit ins eigene Tor. Trotz der Verlangsamung konnte sein Keeper nicht mehr eingreifen. Gegenspieler in direkter Umgebung? Fehlanzeige! Gut, besagter älterer Bruder des Dortmunders Nico Schlotterbeck konnte seinen Farben noch ein Unentschieden retten. Kurz vor Schluss traf er per Kopfball nach Ecke zum verdienten Ausgleich.

Und so kann man die Geschichten weiterspinnen. Thomas Müller ist ja bekannt für eher unkonventionelle Tore. Aber so einfach, wie es ihm die Kölner Hintermannschaft am Samstag machte, so einfach hat er es selten gehabt. Mehrere Missverständnisse zwischen den Gegenspielern führten dazu, dass er ohne großen Aufwand Richtung Tor spazieren konnte. Am Ende blieb ihm gar nichts anderes übrig, als den Ball im Tor unterzubringen. Sein Jubel viel daher auch gemäß seiner eignen Ansprüche etwas dürftiger aus. Denn so macht eigentlich Fußball keinen Spaß - ohne echte Gegenwehr zum Torerfolg.

Apropos Erfolg, noch mehr hätten die Roten unter der Woche in London haben können. Der oben bebilderte Fehler eines Arsenalspielers, vom Schiedsrichter gar als „kids mistake“ abgetan, war eine Regelwidrigkeit, die nach gängiger Auslegung zu einem Strafstoß hätte führen können oder gar müssen. Folgt man aber dem Alt-Alt-Schiedsrichter Wolf-Dieter Ahlenfelder, der gerne mal einen Malteser zu viel trank (in Werder Bremen’s Vereinskneipe kann man heute noch einen Ahlenfelder bestellen - ein Malteser und ein Bier) und sich als Dirigent auf dem Platz verstand, dann hat natürlich der Schiedsrichter eine gewisse Auslegungshoheit. Hätten die Bayern daraus resultierend den Siegtreffer erzielt, wäre wahrscheinlich diese Unachtsamkeit als „unforced error“ des Jahrhunderts in die Geschichte eingegangen.

Kevin allein vor dem Tor: Resultat ein unforced error und somit ein Kandidat für das Eigentor des Jahres

Fast eine Tipprunde des Jahrhunderts legte das Tippfeld dieses Wochenende hin. Angefangen bei SirPatric am Ende der Tabelle, der als letzter wahrscheinlich nochmals ordentlich Gas geben möchte, haben 4 Tipper die 20 Punktemarke geknackt und teilen sich gemeinsam den Rundensieg. FrankG baut dabei unaufhörlich seine Führung aus. Sollte er einen solchen Punkteschnitt beibehalten, ist ein Endergebnis weit über der 400er Marke möglich. Für den Rest gilt, noch ist nicht aller Tage Abend. Das Platzgerangel ist in vollem Gange. Drei Aufwärts- und gar vier Abwärtsbewegungen konnte man feststellen. Trotz seiner guten 15 Punkte musste Schnäppchen mal wieder Federn lassen. Daher aufgepasst, 5-10 Punkte sind kein großes Polster. Und manchmal entscheiden nur Sekunden an der Tippeingabemaske über Geschick und Missgeschick der kommenden Runde.